Als der Elbe-Lübeck-Kanal um 1900 als Nachfolger des zu kleinen Stecknitz-Delvenau-Kanals gebaut wurde, gab es in den Dörfern noch keinen elektrischen Strom.

Anders als beim alten Kanal mit seinen flachen Prahmen und den schmalen Schleusen mit herausziehbaren Schüttbrettern mußte man sich zur Bewegung der mächtigen Tore bei den Schleusvorgängen etwas einfallen lassen.

August Hotopp erdachte ein neues Prinzip: Die Bewegung der Tore durch die Nutzung der Wasserenergie bei den unterschiedlichen Höhen von Ober- und Unterwasser mit Hilfe der Hydraulik. So müssen die Schleusenwärter auch heute noch nur unterschiedliche Hebel stellen und Räder drehen, und die Schleuse arbeitet wie von Geisterhand betrieben.

Um das knappe Wasser der Scheitelstrecke zwischen Mölln und Witzeeze zu sparen, ließ man die obere Hälfte der Schleusenkammer in Sparbecken ablaufen, nach dem Schleusen lief es -ohne zusätzliche Energie- in den unteren Teil der Kammer zurück, und man hatte die Hälfte des Wassers gespart, diese Sparbecken werden heute nicht mehr genutzt.

Beim Bau des Kanals wurde mit Begradigung der Schleifen das alte Kanalbett bis nach Büchen genutzt, so dass die Stecknitz im Kanal verloren ging. Von der Delvenau gibt es östlich des Kanals noch das alte Bachbett, das durch das stark verkleinerte Einzugsgebiet nur noch ein schmales Rinnsal ist.